Burnout - Hilfe & Therapie

Burnout Therapie, ein Mann läuft in einem Hamsterrad

Burnout beschreibt einen Zustand tiefer emotionaler, körperlicher und geistiger Erschöpfung. Er wird meist mit Überforderung und Stress im Beruf in Zusammenhang gebracht. Burnout wird von Unruhe, Anspannung, Motivationslosigkeit, Leistungseinbußen und psychosomatischen Beschwerden begleitet. Schätzungen zufolge sind etwa 10 Prozent aller Arbeitnehmer, die in Risikoberufsgruppen arbeiten, vom Burnout-Syndrom betroffen. 20 bis 30 Prozent aller Personen in solchen Berufen sollen gefährdet sein.

Manager leiden darunter ebenso wie Lehrer, Krankenschwestern oder Alleinerziehende. Die Krankheit kann auch ganz normal engagierte Menschen treffen, die unter zu starkem Druck stehen, beispielsweise infolge von Mobbing. Die Krankheit kann auch außerhalb der Arbeit entstehen. Zum Beispiel, wenn jemand seine Angehörigen pflegt oder aufgrund von Arbeitslosigkeit emotional stark unter Druck steht. Die private und/oder berufliche Überbeanspruchung geht dann über in eine gemütsmäßige und körperliche Erschöpfung, innere Distanzierung und schließlich kommt es zu einem umfassenden Leistungsabfall.

Die Zeiten, um sich zu erholen, werden immer länger. Reichte früher ein halber Sonntag, um sich zu regenerieren, genügt jetzt nicht mal mehr das gesamte Wochenende. Oft nehmen Betroffene anfangs Urlaubstage, um wieder leistungsfähig zu werden und um Kraft zu tanken, doch auch das reicht dann irgendwann nicht mehr aus.

Das Burnout-Syndrom ist kein einheitliches Krankheitsbild. Vielmehr können verschiedenste körperliche oder psychische Symptome auftreten, die sich nicht plötzlich, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg entwickeln. Für die körperlichen Symptome finden sich beim Burnout-Syndrom jedoch keine organischen Ursachen, sie entstehen psychosomatisch – das heißt psychische Probleme führen hier zu Beschwerden, die sich körperlich äußern.

Wer ein Gefühl des ausgebrannt seins verspürt, leidet möglicherweise noch nicht am Burnout - Syndrom, sollte aber das Bedürfnis nach Ruhe oder Urlaub ernst nehmen und ausführlich nach den Ursachen forschen, bevor ernsthafte Störungen und psychosomatische Krankheiten auftreten.

Burnout - Symptome:

Burnout, Grafik über das Verhältnis von Problemen wie Hektik und Stress

 

Erschöpfung:

  • Die Betroffenen fühlen sich allzeit müde und matt. Die Müdigkeit bezeichnet man auch als Tagesmüdigkeit. Die Belastbarkeit nimmt rapide ab, die Stimmungsschwankungen nehmen zu.
  • Eine zunehmende Infektanfälligkeit mit meist banalen Erkältungen und Grippeinfekten kann auf Abwehrschwäche, aber auch auf Stress, Depressionen oder eben Burn-out hinweisen.
  • Rasche Erschöpfbarkeit und Kraftlosigkeit können ein weiteres Warnzeichen für Burn-out sein. Das gilt vor allem, wenn Sie trotz Erschöpfung innerlich unruhig, nervös und gespannt sind sowie mitunter reizbar und gelegentlich aggressiv reagieren.
  • Eine herabgesetzte Frustrationstoleranz kann ebenfalls auf Burn-out hindeuten. Anzeichen hierfür sind leichte Kränkbarkeit, Niedergeschlagenheit und eine zunehmend pessimistische Weltsicht, die alles schwernimmt.
  • Bislang unbekannte Minderwertigkeits- und Versagensgefühle sind ein weiteres Warnzeichen für Burnout.
  • Ein klares Warnzeichen für Überforderung und die Gefahr eines Burn-outs ist ein verstärktes Bedürfnis nach Aufputschmitteln, auch Drogen.

 

Als körperliche Symptome können beim Burnout-Syndrom unter anderem auftreten:

 

Häufige psychische Anzeichen sind beim Burnout-Syndrom zum Beispiel:

  • sinkendes Selbstvertrauen
  • stärkere Verletzlichkeit in Bezug auf Enttäuschungen oder Verluste
  • erhöhte Stressanfälligkeit
  • sinkende Arbeitszufriedenheit
  • Anzeichen einer Depression wie z.B. gedrückte Stimmung, Freudlosigkeit oder Interessenverlust
  • exzessiver Drogengebrauch, Tabakgenuss, Alkoholkonsum und/oder Kaffeekonsum
  • erhöhte Aggressivität
  • unregelmäßige oder exzessive Nahrungsaufnahme
  • Zynismus
  • Desillusionierung
  • Angstzustände

 

Mögliche Ursachen finden sich jedoch auch im Berufsumfeldes:

  • schlechtes Betriebsklima
  • übermäßiger Stress
  • schwelende Konflikte
  • unklare Hierarchien
  • Mobbing
  • Angst vor Arbeitsplatzverlust

 

Weitere Risikofaktoren für das Burnout-Syndrom sind unter anderem:

  • Unrealistisch hoch gesteckte Ziele
  • Ziele, die nicht den eigenen Bedürfnissen, sondern den Erwartungen anderer entsprechen.
  • Schwierigkeiten, persönliche Schwäche und Hilflosigkeit einzugestehen
  • Schwierigkeiten, nein zu sagen
  • ausgeprägter Perfektionsdrang
  • starker Ehrgeiz
  • starkes Verantwortungsbewusstsein
  • Drang, alles allein managen zu wollen
  • fehlende soziale Unterstützung im Privatleben

Burnout - Phasen:

Burnout, Mann sitzt verzweifelt im Büro

 

Erstes Stadium – Übertriebener Einsatz:

Bei einem beginnenden Burnout-Syndrom kommt es einem am Anfang gar nicht so vor, als ob man ausbrennen würde. Man identifiziert sich mit seiner Arbeit oder seinen privaten Aufgaben und man gibt diesen mit vollem Einsatz. Doch genau hier beginnt oft ein Burnout, da dieses Verhalten viel Energie kostet und die gesteckten Ziele meist zu hoch sind. Eventuell merken man sogar, dass einen die aktuelle Situation überfordert. Aber man will es aber nicht wahrhaben und begegnen ihr mit noch mehr Willenseinsatz oder Ärger.

 

Zweites Stadium - Stillstand:

Irgendwann ist die Energie aufgebraucht, man fühlt sich gereizt, müde und erschöpft. Erste körperliche Anzeichen wie Kopfschmerzen treten auf, zudem wird man anfälliger für leichte Erkrankungen, beispielsweise eine Erkältung. Betroffene bemerken, dass sie der Situation nicht mehr gewachsen sind. Die Folge ist Frustration. Machtlos und erfolglos entwickelt man eine negative Haltung gegenüber Kollegen, Patienten und Mitmenschen und vor allem gegen sich selbst. Dazu gesellen sich oft ein übertriebener Zynismus und eine generelle Unzufriedenheit. Körperliche Beschwerden, wie Migräne oder Rückenschmerzen, machen einem immer mehr zu schaffen, und man fühlt sich inkompetent und betrogen.

 

Drittes Stadium - Leere und Erschöpfung:

In der letzten Phase empfinden Betroffene das, was das Burnout - Syndrom beschreibt: Man fühlt sich komplett ausgebrannt. Begleitet von einem Gefühl der inneren Leere, und man versucht sich zurückzuziehen. Die Arbeit und das Umfeld werden einem gleichgültig, alles erscheint sinnlos. Man ist einfach innerlich vollkommen erschöpft.

Zu Beginn können sich die Symptome je nach Auslöser noch ganz von alleine bessern. In einer späteren Phase ist es jedoch wichtig, diese durch die richtige Burnout - Behandlung zu therapieren. Vor allem wenn Rückzug droht, ist es oft nicht mehr möglich, ohne Hilfe wieder gesund zu werden. Viele Burnout-Prozesse starten, wenn sich die Lebenssituation grundsätzlich ändert. Das kann der Studienanfang, Berufseinstieg, Jobwechsel oder ein neuer Vorgesetzter sein. In solchen Phasen wird das eigene Selbstbild manchmal empfindlich erschüttert, Erwartungen werden enttäuscht oder gar Lebensziele zerstört. Umgekehrt kann aber auch das Ausbleiben einer erhofften Veränderung zu Frustration und Burnout beitragen, beispielsweise wenn der ersehnte Job an einen anderen Bewerber vergeben wird oder die Beförderung ausbleibt.

 

Diagnose bei Burnout:

Wichtig für die Diagnose ist das erste ausführliche Gespräch beim Arzt/ Therapeuten, bei welchem er anhand der Krankheitsgeschichte und Beschwerden die Erkrankung erkennt. Durch Untersuchungen werden andere Krankheiten als Ursache ausgeschlossen. So können Erschöpfung und Müdigkeit auch Anzeichen für eine Schilddrüsenunterfunktion, einer chronischen Infektion, einer Entzündung oder einer Krebserkrankung sein. Rückenschmerzen, Schlaflosigkeit, Magen-Darm- und Verdauungsprobleme sowie andere körperliche Beschwerden sollten auf organische Ursachen hin untersucht werden.

Oft dauert es Monate oder sogar Jahre, bis Burnout diagnostiziert wird. Denn der Gang zum Therapeuten geschieht oft erst bei einem fortgeschrittenen Burnout-Syndrom. Betroffene erkennen meist erst spät, dass sie unter Burnout leiden könnten und dass sie therapeutische Hilfe benötigen, oder wollen es einfach nicht wahrhaben. Ein fortgeschrittenes Burnout-Syndrom geht von allein nicht einfach wieder weg. Deshalb ist es ratsam, sich professionelle Hilfe zu suchen.

Wie bei allen seelischen Störungen ist das ausführliche Gespräch mit einem Arzt oder Therapeuten entscheidend für die Diagnose. Wenn Symptome wie zum Beispiel anhaltende Müdigkeit, Erschöpfung oder Schlafstörungen auftreten, suchen Betroffene meist zuerst den Hausarzt auf. Dieser wird in einem Anamnesegespräch den Patienten nach seinen Beschwerden und besonderen Belastungen befragen. Folgende Fragen könnte der Hausarzt bei Verdacht auf Burnout stellen:

 

  • Haben Sie das Gefühl, dass Sie nie zur Ruhe kommen?
  • Haben Sie das Gefühl, dass es in der Arbeit viele Aufgaben gibt, die nur Sie leisten können?
  • Haben Sie in letzter Zeit mehr gearbeitet als davor?
  • Können Sie nachts gut schlafen?
  • Empfinden Sie am Tag häufig ein Gefühl von Müdigkeit?
  • Fühlen Sie sich in Ihrer Arbeitsstelle wertgeschätzt?
  • Haben Sie das Gefühl ausgebeutet zu werden?
  • Fühlen Sie sich antriebslos?
  • Haben Sie sonstige körperliche Beschwerden?

 

 

Burnout - nichts geht mehr:

Burnout, junge Frau wird mit Arbeit und Terminen im Büro überschüttet

körperliche und emotionale Erschöpfung:

Burnout behandeln, Auszeit nehmen

Burnout oder Depression?

Manche Experten bezweifeln grundsätzlich, dass Burnout eine eigenständige Krankheit ist. Sie gehen davon aus, dass Menschen mit der Krankheit im Grunde an einer Depression leiden. Tatsächlich ist denkbar, dass viele, eigentlich Depressive, die Diagnose Burnout besser akzeptieren können als die einer Depression.  Denn ein Burnout wird gemeinhin Menschen zugeschrieben, die zuvor viel geleistet haben. Eine Depression hingegen wird noch immer – fälschlicherweise – mit Schwäche in Verbindung gebracht, gerade von Männern.

Viele der Symptome von Burnout, insbesondere die tiefe emotionale Erschöpfung, sind tatsächlich auch für Depressionen kennzeichnend. Auch Anzeichen wie Interessens- und Motivationsverlust sind auch Merkmale einer Depression. Dafür, dass es sich dennoch um nicht deckungsgleiche Phänomene handelt spricht jedoch, dass einige wesentliche Symptome nicht übereinstimmen. So sind Depersonalisation und Leistungsunzufriedenheit nicht typisch für eine Depression. Das allgemein angeschlagene Selbstwertgefühl, das viele Depressive belastet, ist wiederum nicht typisch für ein Burnout. Andere beschreiben die Krankheit als einen Prozess der, sofern er nicht gestoppt wird, in eine Erschöpfungsdepression mündet. Die Grenzen zwischen Burnout und Depression bleiben somit weiterhin unscharf. Der Therapeut muss also sehr sorgfältig schauen, ob nicht eigentlich - oder außerdem - eine Depression vorliegt, die entsprechend behandelt werden muss.

Beim Burnout gilt das Gleiche wie bei vielen anderen Krankheiten und Störungen: Je früher das Problem erkannt und angegangen wird, desto besser lässt es sich beheben. Die Voraussetzung für eine Besserung ist die Einsicht, dass es überhaupt ein Burnout-Problem gibt. Dazu sollten Betroffene mit therapeutischer Unterstützung folgende vier Fragen klären:

 

  • Inwiefern trage ich selbst zu meinem Burnout bei?              
  • Wo überschreite ich meine Grenzen?
  • Welche Umweltfaktoren sind beteiligt?
  • Welche lassen sich verändern, welche nicht?

 

Schnelle Krisenintervention:

In einem frühen Stadium des Burnouts hilft unter Umständen ein Kuraufenthalt, ein Wechsel des Arbeitsplatzes oder eine grundlegende Neuorientierung, um den Burnout-Prozess zu stoppen. Manchmal genügt auch eine Krisenintervention. Gemeinsam mit einem Therapeuten gilt es, geeignete Strategien für die bessere Verarbeitung der Belastungen zu entwickeln. Ein funktionierendes soziales Netz, eine sichere finanzielle Situation, aber auch Hobbys wirken sich positiv auf die Prognose aus. Ist das Burnout-Syndrom bereits in eine Depression übergegangen, ist eine umfassende Therapie notwendig. Das kann im Rahmen einer Psychotherapie, einer medikamentösen Therapie oder auch eine Kombination aus beiden sein.

 

Drohende Invalidität:

Ein schweres Burnout-Syndrom, das zudem über einen längeren Zeitraum nicht erkannt und behandelt wurde, hinterlässt meist dauerhafte Spuren. Schon der normale berufliche und soziale Stress ist für viele Betroffene noch Monate und Jahre nach der Therapie eine Überforderung. Teilinvalidität oder auch vollständige Invalidität infolge eines Burnouts könnten die Folge sein. Daher sollte ein drohendes Burnout ernst genommen und rasch behandelt werden.

 

Ganzheitliche Burnout-Therapie

Wir arbeiten mit unterschiedlichen ganzheitlichen psychotherapeutischen Verfahren, denn sie helfen die Ursachen eines Burnouts zu finden und krankmachende Verhaltensmuster zu beheben. Den Königsweg eines einzelnen Therapieverfahrens kann es bei Burnout nicht geben, da es sich hier um ein kompliziertes Geflecht von inneren und äußeren Bedingungen handelt. Aus diesem Grunde, ist die Burnout Therapie ganzheitlich auf alle beteiligten Ebenen ausgerichtet.

 

zu Hypnose- und Psychotherapie      zur Naturheilkunde

 

Und so wird zuerst ein sicheres Fundament zusammen mit dem Klienten aufgebaut. Von dem aus dann, Stück für Stück die eigentlichen dahinterliegenden Probleme erkennbar gemacht werden, ohne den Klienten zu überfordern. Es geht um das Erkennen und Loslassen von eigenen und fremden, hinderlichen, krankmachenden Glaubenssätzen, Programmen und Überzeugungen. Dem Ausheilen von emotionalen Wunden und der Erkenntnis, seinen Gefühlen und Gedanken nicht mehr ausgeliefert zu sein. Es kommen bei Bedarf auch naturheilkundliche Verfahren zum Einsatz, da sich das Burnout auch körperlich manifestieren kann und dann Beschwerden verursacht. Das Ziel ist die Wiederherstellung der persönlichen Balance und eine konkrete Vorstellung einer attraktiven Zukunft, ohne wieder in die "Burnoutfalle" zu tappen.

 

Stress- und Zeitmanagement schützt vor Burnout. Lernen Sie, Nein zu sagen!

 

Sie selbst können einem Burnout vorbeugen, indem Sie Stress vermeiden beziehungsweise ihr persönliches Stress-Level reduzieren. Das gilt besonders, wenn Sie zu einer der Risikogruppen gehören. Distanzieren Sie sich in Ihrer freien Zeit von der Arbeit und nehmen Sie keine Aufgaben mit nach Hause. Vermeiden Sie Stressfallen im Job!

Reduzieren Sie familiäre Aufgaben und ehrenamtliches Engagement, wenn Sie privat stark eingespannt sind. Holen Sie sich Hilfe bei der Pflege von Angehörigen oder der Kinderbetreuung. Regelmäßige Pausen im Job sind ebenso wichtig wie das Beachten Ihrer persönlichen Leistungsgrenze.

Nehmen Sie sich bewusst Auszeiten von ihren privaten Verpflichtungen und lernen Sie, im Job, wie auch im Privatem "Nein" zu sagen. Besonders gut helfen Sport, Entspannungstechniken und Achtsamkeitsübungen beim Stressabbau. Auch eine ausgewogene Ernährung und eine vernünftige Schlafhygiene trägt zu einem gesteigerten Wohlbefinden und zur Erholung bei. Versuchen Sie nicht immer perfekt zu sein, denn das ist unmöglich, doch der ständige Zwang nach Perfektionismus kann direkt in ein Burnout führen.

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