Das katathyme Bilderleben geht davon aus, dass Bilder und Vorstellungen, die in unseren Gedanken ablaufen, unbewusste Konflikte und Gefühle widerspiegeln. Das ist bei Tagträumen genauso, wie bei Nachtträumen. Allerdings bleiben die Bilder des Tages sehr oft unbewusst. Zu Beginn einer Behandlung wird ein ausführliches Gespräch geführt. Die Sitzung beginnt mit einer Eingewöhnungs - bzw. Entspannungsphase. Das Katathyme - Bilderleben ist keine Hypnose. Unter therapeutischer Anleitung steigen zu verschiedenen Motiven (z.B. "Vulkan", "Wiese") vor dem inneren Auge des Patienten Bilder auf. Immer größere Szenarien entstehen, mit den dazugehörigen Erinnerungen und Gefühlen. In der Vorstellung bilden sich unbewusste Konflikte, bestehende Probleme, Wünsche und Phantasien symbolhaft ab. Die entstehenden Bilder werden dann zusammen mit dem Therapeuten gedeutet.
Dabei ergeben sich vollkommen neue Möglichkeiten der Wahrnehmung, des Fühlens oder Handelns. Die Entdeckungsreise in die innere Bilderwelt hilft, bisher unbekannte Zusammenhänge zu verstehen, aus gelernten Beschränkungen herauszuwachsen und innere Potentiale zu erschließen.
Der Therapeut lenkt diese Bilder in bestimmter Form, ohne dem Patienten etwas aufzuzwingen oder ihm die Entscheidung für eigenes Handeln abzunehmen.